Infobrief No 1/2021 

 Infobrief No 1/2021 

717 719 Biolämmer

BÖLN-Projekt „Bio-Kitze und -Lämmer wertschätzend in Süddeutschland vermarkten – Aufbau einer Koordinierungsstelle“

Liebe Erzeugerinnen, Erzeuger und alle Interessierte,  seit Juli habe ich mich umfassend in das Projektthema eingearbeitet. Im Oktober haben Marion Buley (Demeter), Andreas Kern (Bioland) und ich entlang der Vorgaben im Fördermittelantrag einen „Fahrplan“ für das nächste Dreivierteljahr entwickelt und arbeiten an den einzelnen Arbeitsfeldern. Was in der letzten Zeit schon geschehen und was in Planung ist, darüber werde ich im Folgenden berichten.  

 Am 25.11. haben wir in einem Online-Meeting offiziell den Projektbeirat gegründet. Im Frühsommer hatte meine Vorgängerin, Astrid Zand, das Interesse einer Mitarbeit unter allen Betrieben abgefragt. Entsprechend der Rückmeldungen besteht der Projektbeirat nun aus den folgenden Mitgliedern: 

  • Johannes Egger, Bioland Milchziegenbetrieb 
  • Günther Gebauer, Bioland Milchziegenbetrieb 
  • Schirin Oeding, Demeter Milchziegenbetrieb 
  • Christiane Geiger, Bioland Mutterschafbetrieb 
  • Stefan Schittenhelm, Demeter Milchziegenbetrieb 
  • Tile Schulz, Demeter Milchziegenbetrieb 
  • Stefan Klett, Schafe und Streuobst 

 Weiter verfolgen wir zwei konkrete Vermarktungsmöglichkeiten mit dem LEH (EDEKA und Tegut) und sind in Überlegung, wie auch der Naturkostfachhandel einbezogen werden kann. Die EDEKA-Aktion für Bio-Ziegenlämmer von letztem Jahr wird sehr wahrscheinlich wiederholt. Eine genaue Absprache steht unmittelbar bevor.

Eine gute Vermarktung muss die Ganztierverwertung beinhalten. Also brauchen wir einen guten Ansatz, welche Zuschnitte der Teilstücke für verschiedene Vermarktungskanäle sinnvoll sind und wie die Edelteile aussehen müssen, damit wir zusammen mit dem Verarbeitungsfleisch die optimale Wertschöpfung erreichen können. Wir werden mit dem erfahrenen Metzgermeister Hermann Jakob im Frühjahr mehrere Ziegenlämmer unterschiedlichen Alters schlachten und zerlegen, um den Schlacht- und Zerlegeprozess betriebswirtschaftlich zu analysieren. 

„Fleisch vom Ziegenlamm über die Gastronomie erst in die Bäuche und dann in die Köpfe“ – Wir sind dabei, Gastro-Wochen im Schwarzwald für den Pfingstzeitraum 2022 zu organisieren. Die Vorbilder „Allgoiß“ im Allgäu und „Zickensommer“ im Spessart haben gezeigt, dass Ziegenlammfleisch in der Gastronomie sehr gut angenommen werden kann und erfreuliche Aufmerksamkeit bei den Gästen erfährt. Auch im Schwarzwald soll es eine regionale Verbundaktion mit Partnern vor Ort werden, mit einem attraktiven Begleitprogramm und entsprechender Werbekampagne. Hier sind wir schon in der Planungsphase und in Gesprächen mit verschiedenen Partnern. 

Wir brauchen Öffentlichkeit für das Thema. Dafür eignet sich das Landwirtschaftliche Hauptfest 2022 in Stuttgart. Hier sind wir in der Planung eines Messestands mit Verkostung durch einen Caterer. Und sollte die Biofach im Februar stattfinden, werden wir auch hier vertreten sein. Außerdem ist die Projektwebseite in Arbeit, bald erreichbar unter https://www.biolaemmer.de. Ein wichtiger Bestandteil der Website wird ein internes Tierbörsenportal sein, mit dem wir eine Übersicht über die verfügbaren Tiere gewinnen werden. Wir wollen zudem Ziegenlammfleisch in Kochshows positionieren, im Bereich Influencer-Marketing aktiv werden und Anbieter von Kochkursen als Partner:innen gewinnen.  

Den Aufbau einer Bündelungsinfrastruktur für die Bio-Ziegen- und -Schaflämmer anzuschieben, ist eine zentrale Aufgabe in diesem Projekt. Daher hat es im Augenblick große Priorität, alle Handlungsoptionen für eine Entscheidung zusammenzutragen und Chancen und Risiken darzulegen. In einem partizipativen Prozess unter allen projektassoziierten Erzeuger:innen werden wir zu einer Entscheidung kommen, wie wir in diesem Punkt in Zukunft verfahren. Stattfinden soll dieser Prozess im Januar. 

Nach und nach bin ich dabei, die projektassoziierten Schaf- und Ziegenbetriebe zu besuchen. Viele wichtige Eindrücke und Erkenntnisse nehme ich daraus mit, die ich in die Arbeit einfließen lasse. Die Besuche werde ich auch weiterhin fortsetzen. Auch hatte ich im September die Gelegenheit, auf dem Ringlihof zwei Tage die Arbeitsabläufe eines Milchziegenbetriebs zu begleiten und wertvolle Einblicke in die Praxis zu bekommen. 

Zukünftig werde ich mit einem regelmäßigen Infobrief über den Arbeitsstand im Projekt berichten. Wenn darin Inhalte/Vorhaben auftauchen, bei denen euch Ideen/Infos/Personen einfallen, die für unsere Arbeit wichtig sein können, freue ich mich sehr von euch zu hören. 

 

Ich sende herzliche Grüße aus Freiburg und wünsche schon mal eine schöne Weihnachtszeit.
Angelika Esser
Projektleiterin

Kontakt: Mobil: 0049 (0)1579 2497292 E-Mail: angelika.esser@biolaemmer.de